2010-2019 Rasantes Wachstum

Die zweite Dekade des 21. Jahrhunderts beginnt in Unterschleißheim, wie überall in Bayern, mit dem Volksentscheid „Nichtraucherschutz“ am 4. Juli 2010. Die Unterschleißheimer stimmten, genau wie die übrigen Bayern, mit über 60 % für den Nichtraucherschutz und das Gesetz tritt in Kraft.
In Unterschleißheim wird ein weiterer Kindergarten eröffnet, während sich gleichzeitig schon ein Sportkindergarten in Planung befindet. Am 28. Juni öffnet außerdem der neu gestaltete Pausenhof der Michael-Ende-Grundschule, den die Stadt mit über 100.000 € unterstützt hat. Unterschleißheim investiert außerdem in den Aus- und Neubau diverser Spielplätze. Um den öffentlichen Nahverkehr zu optimieren, wird die Buslinie 219, die am besten Ausgelastete im ganzen Landkreis, durch die Linie 215 ergänzt. Außerdem plant die Stadt eine Unterführung, um die Stauproblematik am Bahnübergang in der Bezirksstraße zu lösen. Diese wurde 2015 eröffnet.
Auch in Sachen Klimaschutz geht Unterschleißheim erste Schritte. Die Stadt produziert erstmals eigenen Strom durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Feuerwehr und bezieht 100 % Ökostrom für alle städtischen Gebäude und die Straßenbeleuchtung. Das alles ist Teil des ersten Klimaschutzkonzepts für Unterschleißheim. Fortschritte in Sachen Photovoltaik macht die Stadt in den folgenden Jahren mit weiteren Anlagen, zum Beispiel auf dem Dach des Carl-Orff-Gymnasiums. 2011 wird das Unterschleißheimer Einkaufszentrum (UEZ) in der Morsestraße und der erste Bauabschnitt des Naherholungsgebiets „Hollerner See“ fertiggestellt.


Unterführung in der Bezirksstraße (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/unterschleissheim-nagelneue-gefahrenstelle-1.2579578)

Die Jahre 2012 und 2013 stehen, beispielhaft für das gesamte Jahrzehnt, besonders im Zeichen der Kinder und Jugendlichen. Die Mittelschule und das Gleis 1 werden erweitert, der Sportkindergarten „Campini“ und der Edith-Stein-Hort eröffnen, während schon der Bau des nächsten Kindergartens beginnt. Es ist nicht verwunderlich, dass Unterschleißheim die kinderreichste Kommune im nördlichen Landkreis München ist.
Um Familien mit Kindern zu unterstützen, startet die Stadt außerdem eine Kampagne, bei der 17 Familien durch die Vergabe günstiger Grundstücke ermöglicht wird, sich ein Eigenheim in Unterschleißheim zu finanzieren. Die Vergabe erfolgt durch ein Punktesystem, welches unter anderem ehrenamtliche Aktivitäten der Familien berücksichtigt.

Es gibt außerdem einiges zu feiern: Das Aquariush wird 10, das Jugendparlament 15 und das Spielmobil 20 Jahre alt. Christoph Böck löst als Bürgermeister den langjährigen Amtsinhaber Rolf Zeitler ab. 2014 feiert die Stadtbibliothek ihr 50-jähriges und die offene Ganztagsschule am Carl-Orff-Gymnasium ihr 10-jähriges Bestehen.
Nachdem der Spatenstich für den Neubau der Therese-Giese-Realschule im Sommer 2014 und die feierliche Eröffnung des umgestalteten Rathausplatzes im Herbst 2014 abgeschlossen sind, gründet sich in Unterschleißheim der „Business Campus“. Der Spatenstich für die Erweiterung des Carl-Orff-Gymnasiums findet statt, und der Erweiterungsbau der Mittelschule wird eröffnet.
Auch die Kinderbetreuung wird weiter ausgebaut. Es stehen in Unterschleißheim nun über 1100 Betreuungsplätze für die bis Sechsjährigen und über 450 Hortplätze zur Verfügung.
Die Stadt investiert 400.000 € in den Breitbandausbau und auch am Rathausplatz gibt es nun öffentliches WLAN. Unterschleißheim feiert am 17. Juli 2015 außerdem das 2000-jährige Stadtjubiläum auf dem neu eröffneten Rathausplatz und baut Ladestationen für Elektroautos.
2016 knackt Unterschleißheim erstmals die 30.000-Einwohner-Marke. Auch in Sachen Transparenz und Bürgerdialog entwickelt sich Unterschleißheim weiter. Es gibt nun einen 100.000 € schweren Bürgerhaushalt, aus dem Bürgervorschläge finanziert werden.
Der Neubau der Therese-Giese-Realschule wird eröffnet, und es ist eine neue Buslinie in Planung. Das Lohhofer Volksfest wird 65 Jahre alt und BMW verkündet, der „Business Campus“ werde zum neuen Zentrum für autonomes Fahren.
2018 beginnt schließlich der Bau des barrierefreien Bahnhofes.

Abschließend lässt sich sagen, dass Unterschleißheim seinem Ruf als kinder-und familienfreundliche Stadt mehr als gerecht wird. Arbeitsplätze werden geschaffen, Nahversorgung und Nahverkehr erweitert und Bildungs- und Betreuungsangebote unterstützt, was die Einwohnerzahl um circa 10 % ansteigen lässt. Unterschleißheim mausert sich vom unscheinbaren Städtchen zum begehrten Vorort.

Sophie Haberkorn


„Business Campus“ (
https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/unterschleissheim-ort29622/business-campus-dockt-gruenderzentrum-6564107.html)