1940-1949 Kriegs- und Nachkriegszeit in Unterschleißheim

Die Zeit zwischen 1940 und 1949 kann man in zwei Teile aufteilen. Von 1940-1945 war die Zeit des 2.Weltkriegs, in der Unterschleißheim auch stark geprägt wurde. Unterschleißheim wurde zwar nicht direkt von Bomben getroffen, aber durch die Nähe zu Oberschleißheim, dem Fliegerplatz und München war auch Unterschleißheim immer wieder Ziel der Fliegerangriffe. Deswegen war in der Nähe der Landshuter Straße eine Flak-Scheinwerfer-Anlage, die zum Teil von den einheimischen Frauen bedient werden musste. In der Nacht vom 28. auf den 29. April wurde Lohhof von der amerikanischen Artillerie beschossen.
Am 29. rollte dann die US-Armee auf Lohhof zu. Dort wurden sie in einen Hinterhalt gelockt, da sich in den Häusern und um den Bahnhof SS-Armeekorps verschanzt hatten, die die einziehenden Amerikaner unter Beschuss nahmen. Bei diesem Verteidigungsversuch fielen fast alle deutschen Soldaten, aber auch auf Seiten der Amerikaner gab es Verluste. Bei dem darauffolgenden Beschuss durch die Amerikaner kamen noch einmal ca. 3 Menschen ums Leben und es wurden mehrere Häuser stark beschädigt bis zerstört. Am 1.Mai 1945 hatte Unterschleißheim ungefähr 2400 Einwohner und durch die vielen Flüchtlinge aus dem Osten erfolgte ein enormer Bevölkerungszuwachs. Am 17. Januar 1946 fanden dann die ersten freien Wahlen seit dem NS-Regime statt. Im April 1946 wurde eine Schuhmacherei, eine Glaserei, eine Spiegelmacherei und ein Textilhaus als Betrieb genehmigt, im November wurde dann beschlossen, dass eine Ortsbeleuchtung errichtet werden soll und es wurde eine weitere Bäckerei genehmigt. Zudem eröffnete Dr. E. Schmidt als Erster Allgemeinarzt eine Praxis in Unterschleißheim. In Lohhof stieg die Einwohnerzahl nach dem Krieg, von ca.2633 einwohner 1945 auf ca.3062 1950, stark an und der Gemeinderat plante einen Wirtschaftsplan, der  die Unterbringung und den Wohnraum der Einwohner sichern sollte. In den darauffolgenden Jahren wurde Unterschleißheim Stück für Stück wiederaufgebaut und im Jahre 1949 öffnete die erste Zahnarztpraxis und im selben Jahr kam auch noch ein Betrieb hinzu, der sich auf die Herstellung von Seifen und Ähnlichem spezialisierte.

Korbinian Thalmeier