1970-1979 Die Ära des Hans Bayer

In den 70ern ist eine Menge in Unterschleißheim passiert. Diese intensive Entwicklungsphase hat die Stadt unter anderem dem Bürgermeister Hans Bayer zu verdanken. Er hat es geschafft, ab der ersten Amtszeit 1968 die Partnerschaft mit der Stadt Le Crès zu besiegeln, und den Grundstein für viele Bildungsstätten (auch für Behinderte) und Freizeitaktivitäten zu legen und der Stadt somit eine umfassende Infrastruktur zu geben. Durch diese vielen Veränderungen wurde Unterschleißheim zu einer „Vorzeigestadt“ für andere Orte. Doch nicht nur die Infrastruktur wurde verstärkt, denn durch diese verbesserte Infrastruktur kamen auch viele Zuwanderer. Allein in den 70er Jahren ist die Einwohnerzahl von rund 7.500 auf gut das Doppelte angestiegen, auch, weil Aussiedler aus
Ungarn, Jugoslawien und Rumänien zurück nach Unterschleißheim gekommen sind. Diese mussten während des zweiten Weltkriegs fliehen und wurden nun in ihre ehemalige und gleichzeitig neue Heimat Unterschleißheim wieder ausgesiedelt. Jedoch reicht die Umsiedlung teilweise bis in die heutigen Jahre, v.a. bei den Siebenbürgern Sachsen, die damals in Rumänien unterkamen. Sie sind immer noch nicht vollständig umgesiedelt worden, weil es natürlich auch Nachkommen gibt, die womöglich noch nicht gefunden wurden oder ihre Heimat einfach Rumänien ist. Doch was ist in diesem Jahrzehnt eigentlich genau passiert, dass es so viele Einwanderer gab? 

1971 ist viel passiert. Im Frühjahr wurde die „Volkshochschule im Münchner Norden“ mit den Gemeinden Garching, Ismaning, Unterföhring und Unterschleißheim gegründet. Darauf folgte die Einweihung der Rupert Egenberger-Schule. Das Besondere an dieser Schule ist das sonderpädagogisches Förderzentrum.
Der Rektor Manfred Fischer äußerte sich damals wie folgt: „Nach Bildung zu streben ist nicht ein Privileg einzelner Auserwählter, sondern ein Grundrecht aller, auch der lernbehinderten Menschen.“ Damit nicht nur alle Menschen eine gute Bildung genießen, sondern auch einen gemeinsamen Treffpunkt haben konnten, wurde die „Nachbarschaftshilfe Unterschleißheim e.V.“ gegründet. Im folgenden Jahr wurde neben der Eröffnung der Brücke am Münchner Ring der S-Bahn-Verkehr in Betrieb genommen. Die Brücke wurde 1973 in Le-Crès-Brücke umbenannt, da in diesem Jahr Le Crés eine französische Partnerstadt von Unterschleißheim wurde.

Le-Crés Brücke(https://www.fotocommunity.de/photo/le-cres-bruecke-in-unterschleissheim-elisa-eger/683598)

Durch den starken Zuzug gab es sehr viele Kinder, die alle in die Schule wollten. Deswegen wurde ein Antrag für die Grundschule an der Raiffeisenstraße auf „Ausnahme zum vorzeitigen Baubeginn“ ausgeschrieben. Dieser Antrag wurde bewilligt und so wurde im Jahre 1974 die Grundschule eingeweiht. Ein Jahr später, nämlich 1975, wurde der Kinderhort der Pfarrkuratie St. Ulrich eingeweiht und nach langer Diskussion wurde die Entscheidung getroffen, dass Unterschleißheim eine Einheitsgemeinde im Landkreis München bleibt. Im Jahr 1977 ereignete sich die Gründung des Carl-Orff-Gymnasiums und es begann der Bau der Therese-Giese-Realschule. Diese wurde ein Jahr später in Betrieb genommen. Am 30.06.1978 wurde der Lochmannhof (auch Maxfeldhof genannt) komplett abgerissen. Der Lochmannhof war für Lohhof von wesentlicher Bedeutung, denn im Jahre 1929 wurde die Siedlung Lohhof aufgeteilt und zwar durch die Aufteilung der Äcker dieses Hofes.

1979 wurde die Altentagesstätte in Betrieb genommen und das Landesleistungszentrum Volleyball errichtet, das gemeinsam mit dem Gymnasium genutzt werden sollte. Das Landesleistungszentrum war damals ein Teilinternat am Carl-Orff-Gymnasium, um Schule und Leistungssport gut miteinander zu verbinden. Im September 1980 wurde das Carl-Orff-Gymnasium offiziell eingeweiht und eröffnet. 

Nicolette Papp


Carl-Orff-Gymnasium(https://www.carl-orff-gym.de/schulinfos/)

Hans-Bayer-Stadion (https://www.europlan-online.de/hans-bayer-stadion/verein/11362)